Für die Bevölkerung fehlen Wohnräume. Welche Potenziale haben gemeinschaftliche Wohn- und Lebensformen in den Bergregionen? Stefan Forster diskutiert mit Expert:innen und den Gästen.
Viele Leute interessieren sich trotz oder gerade wegen einer sich stark individualisierenden Gesellschaft für neue, gemeinschaftliche Wohnformen. Dies kann unter anderem mit dem Bedürfnis nach Austausch und Teilhabe oder auch mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten in persönlichen Lebensentwürfen begründet werden. Weiter ist die unmittelbare Interaktion mit der eigenen Umwelt mittels sinnhafter Handarbeit und kreativen Gestaltungsaktivitäten ein wachsendes gesellschaftliches Bedürfnis. Biografien sind dementsprechend heute in Lebensphasen aufgeteilt, welche oft an unterschiedliche Orte und temporär genutzte Räume, resp. Gemeinschaften gebunden sind. All diese Aspekte bieten viele Potenziale für soziale Innovationen im ländlichen Raum und in peripheren alpinen Regionen. Gleichzeitig fehlt aber verfügbarer Wohnraum. Durch die Auslegung und die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative sind die Preise – insbesondere für altrechtliche Wohnbauten – stark gestiegen. Dies führt dazu, dass Wohnraum für Erstwohnende zunehmend fehlt oder nicht mehr bezahlbar ist. Darüber wollen wir am Forum medelina für Berggebietsmacher:innen 2024 reden. Wir wollen die Macher:innen und Denker:innen vernetzen und neue Ideen teilen.
Die medelina in Curaglia versteht sich auch als Plattform für Regionalität und Nachhaltigkeit im Berggebiet. Darum lanciert die Uniun medelina ein Forum für Berggebiets-Macher:innen. Ein Anlass, wo man sich austauscht, wo sich Netzwerke und Kooperationen bilden, wo Erfahrungen und Ideen untereinander und mit Interessierten geteilt werden.
Programm
16 Uhr
Begrüssung und Apéro
16:30 Uhr
Inputreferate zum Thema «Soziale Innovationen: neue Lebens- und Wohnformen für die Alpen» mit:
Res Keller, Initiant Genossenschaft Kalkbreite, Zürich
Riet Fanzun, Verein Anna Florin – für lebendige Dörfer
Alex Messmer, Wohnbaugenossenschaft Pfrundhaus, Tenna
Yvonne Michel Conrad, IG für lebendige Wohn- und Stadträume, Chur
anschliessend
Diskussion und Ideenfindung moderiert von Stefan Forster, ZHAW Leitung Forschungsbereich Tourismus und nachhaltige Entwicklung, Präsident «uniun medelina»
Abendessen ab 19 Uhr (auf Reservation)
Veranstaltungsort Stiva Salaplauna, Disentis/Mustér (Google Maps)
Beginn 16 Uhr
Eintritt Kollekte
Anmeldung erwünscht
Nus selegrein sin vus – wir freuen uns auf euch!
Diese Veranstaltung wird von der «uniun medelina – Verein für Kultur und Entwicklung» und dem Center sursilvan d’agricultura veranstaltet.