Wo Pioniergeist im Biolandbau weiterlebt
Biohof Solanum
Das Benefeci vom Kloster Disentis in Rumein birgt viele spannende Geschichten, die bereits im 17. Jahrhundert ihren Lauf nehmen. Wo einst Pater Placidus a Spescha und später der «Grüne Pater» Flurin Maissen wirkten und lebten, führen heute Nathanael Bucher und Seraina Schwab den Biohof Solanum – eine Geschichte von Berggebiets-Macher:innen.
Ein Pionierbetrieb im Biolandbau
Von 1960 bis in die 1990er Jahre lebte und wirkte Pater Flurin Maissen im Benefeci des Kloster Disentis in Rumein. Er prägte als Pionier des Biolandbaus den Betrieb rund um das Benefeci.
Seit Januar 2021 pachtet und bewirtschaftet das Team um Nathi und Seraina mit viel Herzblut den Biohof in Rumein im Val Lumnezia.
Das Benefeci Rumein und Pater Flurin Maissen
Pater Flurin Maissen, der bis in die 1990er Jahre im Benefeci des Kloster Disentis lebte, prägte als Pionier des Biolandbaus den Betrieb rund ums Benefeci. Ausserdem hat er sich für die romanische Sprache stark gemacht und viel zu einem selbstbewussteren Sprachverständnis beigetragen. Daneben beschäftigte er sich mit Musik, Literatur, Philosophie und der Mineralogie.
Ein Auszug aus seinem Lebenslauf: «1965 wurde Pater Flurin Maissen zum Verwalter des Benefiziums in Rumein ernannt. Dort lebte er sein eigenes Leben und machte Rumein zu einem strahlenden Leuchtturm, einer Arbeits-, Begegnungs- und Informationsstätte für Sprachförderer, Berufsmusiker aus Europa, Schweizer Fachleute der Biolandwirtschaft und Forscher auf dem Gebiet der Alternativenergien aus der ganzen Welt». Das Benefeci war dank seiner gelebten Überzeugung über Jahrzehnte ein Treffpunkt von Leuten aus vielen verschiedenen Sparten der Kunst und der Wissenschaft.
Pater Flurin Maissen war seiner Zeit in der Nutzung von Solarenergie und Biomasse weit voraus. Er hat sich auch aktiv für die Rettung der Greina und den Schutz des Vorderrheins eingesetzt. Allerdings sind die Aktivitäten und das Vermächtnis vom «Grünen Pater» oft belächelt worden.
Begegnung mit Pater Flurin Maissen (Video, RTR, romanisch)
Biohof Solanum – der Pioniergeist lebt weiter
Auch wenn Pater Flurin Maissen’s Engagement belächelt wurde, er legte in Rumein den Grundstein für Ursi und Ueli Hauenstein, die den Hof 35 Jahre lang weiter ausgebaut und betrieben haben. Ihre Pionierarbeit wird seit Anfang 2021 vom Team um Nathi Bucher und Seraina Schwab weitergeführt, die wir kennen und schätzen gelernt haben. Seither beziehen wir das Gemüse für die medelina grösstenteils von ihnen.
Der Biohof Solanum in Rumein liegt in der Val Lumnezia auf knapp 1200 Meter über Meer und bewirtschaftet rund 8 Hektaren Land. Dabei bauen Nathi und Seraina ein breites Sortiment an Frisch- und Lagergemüse an. Nebst den Freilandkulturen wachsen in den unbeheizten Folientunnels auch Tomaten, Peperoni, Gurken und Auberginen. Zudem bewirtschaften sie das Grünland mit Grauvieh-Mutterkühen und Bienen. Die Zusammenarbeit ist für uns sehr bereichernd und wir schätzen den engen Austausch mit Nathi und Seraina und mit dem geschichtsträchtigen Ort in Rumein.
Webseite Biohof Solanum